Von Varanasi nach Nepal (Pokhara)

5 10 2010

Lumbini

Der Grenzort, an dem wir Indien verlassen haben, heißt Sonauli. Er ist ca. 1 Stunde von Lumbini entfernt, dem eigentlichen Ziel unserer Etappe. Leider war der gebuchte Reisebus nirgends am Busbahnhof zu sehen, als wir abfahren wollten. Anstelle des Busses, wurde dann einfach ein Jeep mit uns und elf anderen Personen vollgestopft. Und schon ging es los…11 Stunden nach Nepal. Wie man sich vorstellen kann war dies nicht die angenehmste Fahrt unseres Lebens.  Wenigstens gab es an der Grenze keine weiteren Probleme. Das Visum hatten wir nach einer halben Stunde in der Tasche…Seit Varanasi sind wir übrigens mit Elmer und Denise aus Amsterdam unterwegs. Die beiden sind echt lustig und Elmer geht auf solch langen Fahrten nie die Puste aus… Im Gegenteil, er zieht immer wieder neue Spiele aus dem Ärmel, die einem die Eintönigkeit nicht ganz so langweilig vorkommen lassen.

Lumbini ist als Geburtsstadt von Siddhartha Guatama, auch bekannt als Buddha, weltberühmt geworden. Das eher verschlafene Örtchen zeichnet eine Ansammlung von in den letzten zwanzig Jahren erbauten buddhistischen Tempeln aus, die von den verschiedensten Ländern dieser Erde errichtet wurden um zu reflektieren wie diese den Buddhismus interpretieren. Die weitläufige Anlage ist um einen Stein angelegt, der den exakten Geburtspunkt Buddhas aufzeigt und Lumbini zu einem der wichtigsten Pilgerorte für Buddhisten macht.

Pokhara

Ansonsten passiert hier aber nicht viel und deswegen ging es schon am nächsten Morgen weiter nach Pokhara. Diesmal war die Fahrt an sich schon ein Highlight. Mit einem lokalen Bus sind wir den Siddhartha Highway, eine Serpentinenstraße durch das nepalesische Mittelgebirge, entlang geeiert, bis wir in der Ferne bereits die schneebedeckten Gipfel der ersten 8.000 er Massive des Himalaya bestaunen konnten.

Pokhara ist ein Traum! Von hier aus sind die Möglichkeiten für Aktivitäten in der Natur scheinbar grenzenlos. Paragliding, Bungee – Jumping, Rafting oder Trekking…Am liebsten möchte man alles erleben!

Bei einem halbtägigen Ausflug mit den Holländern zum „World Peace Pagoda“, wollten wir uns  einen ersten Eindruck über die Umgebung verschaffen. Das von buddhistischen Mönchen erstellte Bauwerk ist ein Symbol für den Weltfrieden, von welchem man atemberaubende Blicke über Pokhara und die angrenzende Natur genießen kann. Leider sind an diesem Tag zu viele Wolken am Himmel um die Gipfel des Annapurna Massivs erneut zu Gesicht zu bekommen. Trotzdem war es ein toller erster Tag in Pokhara.

Zurück im Hotel, konnte ich dann kaum noch meine Augen offenhalten und auch Gesine war sehr schwach. Das Fieberthermometer bestätigte schließlich unser Gefühl und uns blieb nichts Weiteres übrig, als uns am nächsten Tag gründlich im Krankenhaus untersuchen zu lassen. Das Ergebnis war niederschmetternd. Typhus sollen wir angeblich beide haben. Nach Rücksprache mit unserem Hausarzt (danke Frank) könnte dieses tatsächlich auch der Fall sein, obwohl wir sogar gegen Typhus geimpft worden sind. Naja, um ganz sicher zu gehen, nehmen wir jetzt zwei Wochen lang Antibiotika. Genauso haben wir uns das hier vorgestellt! 😉 Anstelle bis über 5000m hohe Berge zu erklimmen, liegen wir mit starrem Blick an die Zimmerdecke wie gefesselt in unserem Bett. Aber jetzt sind es ja nur noch 7 Tage die wir durchhalten müssen…! Dann kommen wir zurück!