Auckland…

2 03 2011

Auckland

Es gelang uns relativ schnell einen ruhigen, kostenfreien Parkplatz in einer Seitenstraße der Stadt zu finden, wo wir die Nächte ungestört vom üblichen Großstadtlärm verbringen konnten. Das Hauptaugenmerk, während unserer Zeit in der Metropole, lag ungewohnter Weise auf dem Verkauf unseres Campervans. Der ein oder andere von euch hätte sich bestimmt gestresst gefühlt, wenn er ständig im Hinterkopf gehabt hätte sein Fahrzeug innerhalb von vier bis fünf Tagen verkaufen zu müssen. Wir konnten der Angelegenheit in sofern gelassen entgegenblicken, als selbst eine Verschrottung des Wagens und die damit verdienten zwei oder dreihundert Dollar gereicht hätten um unterm Strich günstiger wegzukommen, als beim Anmieten eines vergleichbaren fahrbaren Untersatzes für den gesamten Aufenthalt in Neuseeland. Allerdings waren wir durchaus motiviert einen guten Preis für unseren „Serena“ zu erzielen. Es lag nun also an uns einen 92er Nissan mit mittlerweile 240.000km auf dem Buckel, einem Riss in de Windschutzscheibe, einem defekten Frontlicht und nicht eingestellter Spur an den Mann zu bringen! 🙂 Normalerweise ist ein solches Vorhaben nicht wirklich kompliziert in Auckland, jedoch hatten wir den Van in der Hauptsaison zu einem entsprechend hohen Preis gekauft und mussten ihn schließlich in der Nebensaison verkaufen. Dass die Nachfrage zu dieser Jahreszeit so rapide nachlässt, hätten wir niemals gedacht. Täglich vielen die Preise, so das etliche Backpacker, die sich in unserer Lage befanden, die „Schrotthändler“- Option wählten. Wir wollten uns aber nicht so schnell geschlagen geben und schafften es noch mit hängen und würgen nach fünf Tagen, zwei Automärkten, dem Versuch am Flughafen Neuankömmlingen den Wagen direkt anzudrehen und dem ständigen abklappern sämtlicher Hostels, einen Käufer zu finden! Zugute kam uns noch, dass wir die ganze Zeit davon ausgegangen waren am Montag weiterzufliegen und kurz vorher entdeckten, dass unser Flug erst einen Tag später ging. Immer diese Termine! Schrecklich. Da kann man ja auch nicht den Überblick behalten! 🙂 Genau an diesem „extra“ Tag kaufte uns eine junge Holländerin dann zu einem akzeptablen Preis den Camper ab. Wie geplant konnten wir daraufhin unsere Weiterreise antreten und zwar nicht nur mit zweihundert Dollar in der Tasche…

Unmittelbar bevor wir in den Flieger stiegen gab es eines landesweite Schweigeminute für die Opfer des Erdbebens in Christchurch. Genau eine Woche nach dem Beben hielt eine ganze Nation für einige Zeit still und auch uns kamen die schrecklichen Bilder dieser Tragödie erneut ins Gedächtnis. Der direkte Bezug zu diesem furchtbaren Ereignis, lässt einen extrem mit den Menschen mitfühlen und wir hoffen, dass die Region bzw. dass gesamte Land diesen Schlag wegstecken kann und Christchurch irgendwann wieder den Charme ausstrahlt, welchen wir vor einigen Wochen  noch kennenlernen durften.