Von Kuala Lumpur nach Phnom Penh…

20 12 2010

Phnom Penh

Unaufhaltsam fließen die Wassermassen, die der Mekong mit sich führt, entlang des Zentrums von Phnom Penh. Die sehr touristische Riverfront ist nur ein Teil der Hauptstadt Kambodschas. Auf den ersten Blick werden die Klischees von der im Lande herrschenden Armut und westlichen Sextouristen durchaus bestätigt. Während Kinder in teilweise dreckigen Klamotten einem auf der Straße kopierte Bücher über die Geschichte des Landes verkaufen, sieht man einige Meter daneben einen weißen, gut gekleideten älteren Mann mit einer jungen einheimischen Frau Hand in Hand die Promenade entlang gehen. Von Zufall kann hier nicht die Rede sein, da sich dieses Bild, während unseres Aufenthaltes, immer wieder gezeigt hat. Solange es sich dabei nicht um Minderjährige Frauen handelt, soll auch jeder das tun, was er für richtig hält. Jedoch gab es vor nicht allzu langer Zeit noch viele Fälle von Kinderprostitution, denen jetzt mit einigen Campagnen entgegengewirkt wird.

Die „Bücherkids“ haben es wirklich faustdick hinter den Ohren und kennen alle Tricks um den Touris ein paar Dollar aus der Tasche zu ziehen. So fangen die Verhandlungen um den Preis eines Buches oft bei sieben bis acht Dollar an. Wenn man hartnäckig ist bekommt man das gute Stück hinterher sogar manchmal für einen Dollar. Jedoch geht es beim Handeln mit den Leuten hier mehr darum sich auf einen Preis zu einigen, mit dem beide zufrieden sind. Eines der Kids wollte mit mir sogar noch „Stein, Schere, Papier“ spielen, nachdem ich ihn schon auf zwei Dollar runtergehandelt hatte. „2$ if you win, 5$ if I win!“ Das hat mich stark an unsere Pokernächte in Wuppertal erinnert, bei denen auch gerne mal doppelt oder nichts gespielt wurde! 😉

In Kambodscha herrschte von 1975-1979  ein Bürgerkrieg. In dieser Zeit haben die Khmer Rouge mit ihrem Anführer Pol Pot das Land terrorisiert, wobei mehr als zwei Millionen Menschen ihr Leben verloren. Abartige Folterungen und Morde waren die Handschrift dieses radikalen Regimes. Heutzutage dienen ein ehemaliges Gefängnis (S-21) und eine Stupa, die vor 129 Massengräbern, den sogenannten Killing Fields errichtet wurde, als Gedenkstätten zu Ehren der Opfer. Es lohnt sich wirklich etwas über diese Zeit zu lesen, um wirklich nachvollziehen zu können, was hier damals geschah!

Um uns innerhalb der Stadt fortzubewegen, haben wir uns Fahrräder geliehen und uns auf die total überfüllten Straßen getraut, auf denen, wie es schien, keine Verkehrsregeln galten! Im Gegenteil, wer hier auf „Rechts vor Links“ achtet, geht unter!!! 🙂 Neben Fahrrädern sind vor allem Tuk Tuk’s und Motos gefragte Mitfahrgelegenheiten. Die letzteren sind einfach Motorräder, auf denen man zu zweit oder auch zu dritt (plus Fahrer!) günstig mitgenommen werden kann.

Von der Fahrradtour besonders gereizt, juckte mein Hintern mit den Wanzenbissen immer noch unaufhörlich! L Und bevor wir uns in die abgelegenen Gebiete des Landes begeben, wollte ich die Ursache allemal geklärt haben. (Gesine hat mir zu einem Arztbesuch bereits vor zwei Wochen geraten, aber wozu? Hat doch nur ein bisschen gejuckt! Von wegen… ;-)) Naja, der Dermatologe stellte ziemlich schnell fest, dass ich keine Wanzenbisse, sonder Würmer hatte, die man übrigens hinterher auch richtig schön unter der Haut erkennen konnte. Die Diagnose hat mich 3 US$ gekostet! Die wahrscheinlich am besten investierten 3$ meines Lebens. Durch die vom Arzt verschriebenen Medikamente war das Jucken nach zwei Tagen weg!

Jetzt konnte es losgehen mit dem Abenteuer Kambodscha. Weiter ging es mit dem Bus in den ländlichen Osten des Landes.



Von Pulau Pinang nach Kuala Lumpur…

20 12 2010

Kuala Lumpur

Auch in der Hauptstadt von Malaysia treffen die bereits oben erwähnten unterschiedlichen Kulturen der Malaien, Chinesen und Inder aufeinander. Wir haben uns, weil sehr zentral gelegen, dafür entschieden ein Hostel in Chinatown zu suchen. Kurz vor dem einchecken erfuhren wir, dass es hier wohl überall Bedbugs (Bettwanzen) geben soll! 🙁

Naja, wir ließen es mal drauf ankommen. Glücklicherweise haben wir das letzte freie Zimmer für unser Budget bekommen. Erleichtert ließen wir uns auf unser Bett nieder um mal kurz zu entspannen…*KRACH*  Oder auch nicht! Der Lattenrost war durchgebrochen. Natürlich auf Gesine’s Seite! 😉 Da nun alle anderen Zimmer in unserer Preiskategorie belegt waren, haben wir ein upgrade bekommen! So hatten wir wenigstens mal ein eigenes Bad.

Die Stadt erinnert vielleicht ein bisschen an Singapur, mit ihrer guten Infrastruktur und den einzelnen, kulturell sehr unterschiedlichen Vierteln. Trotzdem besteht immer noch ein riesiger Unterschied zwischen diesen beiden Metropolen.

Wir haben die Zeit hier mal wieder genutzt, um uns auf kulinarische Erkundungstour zu begeben und sind wirklich nicht enttäuscht worden! Vom Essen in Malaysia müssen wir einfach immer wieder schwärmen.

Die Petronas-Towers bilden, im wahrsten Sinne des Wortes, den Höhepunkt des „Financial Districts“. Von 2001-2004 waren sie die höchsten Wolkenkratzer der Welt und auch heute muss man den Kopf noch ganz schön in den Nacken legen, um deren Spitzen zu bestaunen.

Etwas außerhalb der Stadt befindet sich ein außergewöhnlicher Hindu Tempel bzw. eine Höhle, in der ein Hindu-Tempel errichtet wurde. Die steile Treppe hoch zum Eingang bewachen sehr neugierige Affen. Die Tiere werden von Touristen zuerst noch als sehr lieb und lustig empfunden. Nachdem sie dann aber dem ein oder anderen die Wertsachen geklaut haben, sind sie auf einmal gar nicht mehr so süß! 🙂 Wir sind jetzt schon öfter wilden Affen begegnet und ihre aggressive Art (meistens wollen sie nur ihre Jungen beschützen oder Futter klauen) ist wirklich nicht zu unterschätzen!

Die Batu-Caves selber sind einfach gigantisch. Neben den riesigen Stalaktiten ist vor allem die einmalige Atmosphäre an diesem Ort ein tolles Erlebnis.

Die letzte Nacht haben wir sie dann gejagt! Obwohl wir keine weiteren Wanzenbisse an uns feststellen konnten, so krabbelten doch einige dieser Viecher über unsere Betten. Da sie normalerweise nur im Dunkeln rauskommen, haben wir die ganze Nacht unser Licht angelassen und falls sich doch mal eine verirrt hatte, schlug Gesine sofort mit dem Schlappen zu. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich währenddessen auch nicht wirklich zur Ruhe gekommen bin! 😉 Aufgrund der älteren Bisse konnte ich sowieso nicht so viel schlafen, weil es immer noch ziemlich juckte!

Zum Glück ging es am nächsten Tag, auch wenn total übermüdet, weiter nach Kambodscha!