Von Yamba bis Agnes Water…

30 03 2011

Yamba

Dieses kleine Örtchen wurde vor kurzem zu Australiens beliebtester Stadt gewählt. Den Empfehlungen mehrerer Leute aus der Gegend, unbedingt dorthin zu fahren, mussten wir einfach folgen.

Yamba selbst war dann ohne Zweifel irgendwie besonders bzw. viele der Menschen, die dort leben, denken wohl, dass sie sehr besonders seien! 😉 Die Einheimischen hier mögen es anscheinend ganz gerne gesehen und bewundert zu werden. Naja, trotz der etwas gewöhnungsbedürftigen „Schicki Micky“  Attitüde mancher Bewohner blieb der Ort aufgrund seiner traumhaften Lage ein durchaus lohnenswertes Ziel. Um den aufgetakelten Figuren, die sich meistens um den Stadtkern herum ansammelten, etwas zu entgehen, suchten wir ein Plätzchen an einem See ganz in der Nähe auf. Hier konnten wir mal wieder ein tolles Naturschauspiel beobachten…Bei Sonnenuntergang machte es fast den Anschein, dass sämtliche Fische das Wasser verlassen wollten! Es hört sich wahrscheinlich komisch an, aber dort wimmelte es nur so von „fliegenden“ Fischen, die für ungefähr eine halbe Stunde mehr über als unter Wasser zu sehen waren. Vielleicht war das auch der Grund warum ich an diesem Tag mit meiner Angel nichts gefangen habe!? 😉

Natürlich übten wir auch in Yamba fleißig weiter das Surfen. Und langsam aber sicher gelingt es uns immer öfter auf dem Board stehen zu bleiben, um schließlich das Gefühl auf einer Welle zu reiten genießen zu können!

Leider kam die Sonne nicht so häufig raus, wie wir es uns gewünscht hätten und deswegen entschieden wir uns dann einfach die „Gold Coast“ weiter hoch zu fahren, bis hin zur „Sunshine Coast“. Wenn die Sonne irgendwo scheint, dann wohl an der „Sonnenschein Küste“, oder? 🙂

Byron Bay

Auf der Suche nach endlosen Sommer- bzw. Sonnentagen blieben wir zunächst an einem Strand in Byron Bay hängen. Der Ort gilt mittlerweile als ein „must see“ für Australien Reisende und war dementsprechend auch gut besucht, als wir dort ankamen. Man wusste dieses Mal allerdings was einen erwartete und so genossen wir die Tage mit vielen anderen Travellern an „unserem“ Traumstrand und bewegten uns tagsüber nur zwischen Campervan,  Handtüchern am Strand und Meer hin und her, bis wir Nachts irgendwann zu unserem Schlafplatz fuhren. Eigentlich ist es entlang der ganzen Ostküste verboten am Strand zu parken und dort zu übernachten. Normalerweise findet man jedoch mithilfe der Einheimischen relativ schnell ein Plätzchen, an dem die Polizei mit „geschlossenen“ Augen vorbeifährt. Dies galt jedoch nicht für Byron Bay. Und das weiß eigentlich auch jeder! Morgens nach der Rückkehr zum Strand, nachdem wir die Nächte auf dem nächstgelegenen Autobahnrastplatz verbracht hatten, konnten wir die Strafzettel an den Campervans sehen, die trotzdem am Wasser übernachtet hatten. Aufgrund unserer doch sehr unruhigen Nächte (ständig anhaltende und wider losfahrende Trucks), müssen wir zugeben, dass wir nicht selten mit einem schadenfreudigem Grinsen im Gesicht morgens unseren Van neben den Strandschläfern geparkt haben, um deren Reaktion nach dem Aufwachen live mitzuerleben. 😉 Sorry, aber Regeln sind eben Regeln!

In einem Surfladen haben wir dann ein für uns passendes Longboard gefunden. Eigentlich wollten wir nur eins ausleihen, weil wir uns nicht mehr lange genug in den Surfregionen des Landes aufhalten würden, als das sich ein Kauf eines solchen Boards gelohnt hätte. Nichtsdestotrotz erstanden wir schließlich für fünfzig Dollar dieses doch sehr angeschlagene Board, welches mindestens einen Tag halten musste, damit es sich rentierte. Das Ausleihen eines vergleichbaren Boards für uns beide hätte bereits sechzig Dollar für 24 Stunden gekostet. Und soviel sei gesagt…Es hielt zunächst noch ganz gut… 🙂

Insgesamt war Byron Bay unbeschreiblich schön und man kann verstehen, warum es ein Übernachtungsverbot an den Stränden gibt. Gäbe es dieses nicht, hätten wir unseren Parkplatz dort bestimmt noch nicht verlassen und würden mit unzähligen anderen Backpackern die komplette Strasse bewohnen! Irgendwie eine ziemlich coole Vorstellung!;-) …Nur die Anwohner würden dieses wohl weniger unterstützen.

Nach unserem letzten Strandtag wollten wir nur noch eben etwas Geld holen und dann weiter fahren… Leider vergaß Gesine, noch geschwächt von der starken Sonneneinstrahlung nehme ich an, sich ihren Gurt anzulegen. Prompt hatten wir dann auch einen sehr aufmerksamen Polizisten hinter uns, der uns nach dem Anhalten belehrte und in einer unglaublich freundlichen Art und Weise eine „kleine Verwarnung“ aussprach. Während seiner Belehrung viel ihm zusätzlich auf, dass wir einen Riss in der Windschutzscheibe hatten, der in seinen Augen zu groß war um ungefährdet am Straßenverkehr teilzunehmen. Zunächst dachten wir noch, dass wir mit einer mündlichen Verwarnung davonkämen, aber nichts da! 258 AD fürs nicht Anschnallen plus 86AD für die gerissene Scheibe macht ca. 245 Euro! Geht es nur mir so, oder ist das nicht eine absolut unangemessen hohe, unverschämte Strafe!? In mir brodelte es nur so und ich überlegte kurz aus dem Fahrzeug zu steigen und den ganzen Sachverhalt erneut mit dem Officer zu diskutieren. Leider oder glücklicherweise fiel mir auf, dass ich barfuss am Steuer saß und der Polizist mir wahrscheinlich nach dem Aussteigen dann noch ein Bußgeld aufgedrückt hätte. Naja, so blieb mir nichts anderes übrig als mit der geballten Faust ein paar Mal so feste ich konnte auf die Fahrertür einzuschlagen, bis sich der Frust über das soeben Geschehene abgebaut hatte! 🙂

Danach viel es und relativ leicht Byron Bay zu verlassen…

Nimbin

Nach dieser engstirnigen Gesetzesauslegung  des Polizisten, kamen uns die weltoffenen, alternativ lebenden Menschen in und um Nimbin sehr gelegen. In dieser Stadt, die auch als Überbleibsel des Aquarius Festivals von 1973 bezeichnet wird, tummeln sich die skurrilsten Gestellten. In der Region um Nimbin leben ca. 10.000 Menschen in den verschiedensten, sogenannten „Communities“ (Gemeinschaften). Viele erzeugen ihren eigenen Strom und versorgen sich auch selbst. Leider bekommt man nur einen richtigen Einblick in eine solche Lebensweise, wenn man selber dort lebt, aber auch die Gespräche mit einigen der Einwohner waren sehr interessant.

Coolangatta

Nach dem Abstecher ins Hinterland zog es uns wieder zurück ans Meer. Auf dem Weg nach Agnes Water, einem weitern Tipp vieler Einheimischer, stoppten wir noch in Coolangata, um beim Surfen in den Sonnenuntergang den außergewöhnlichen Blick auf die Skyline von „Surfers Paradise“ zu genießen. Die Stadt heißt wirklich so, soll aber neben unzähligen Parties nicht mehr viel zu bieten haben und so entschlossen wir uns nach der Zeit in Coolangatta ein ganzes Stück die Küste hochzufahren. Langsam kommen wir in die Bereiche des Great Barrier Reefs. Das Riff erstreckt sich über 2300 km entlang der Ostküste Australiens und bietet atemberaubende Korallenriffe und Fische in allen Formen und Farben. Leider hat es zur Folge, dass die Wellen dadurch schon weit draußen auf dem Meer brechen und es entlang des Riffs keine surfbaren Wellen in Strandnähe gibt…

Agnes Water

Für uns stellt das kleine Örtchen unseren letzten Surfspott dar. Wir werden wohl solange hierbleiben, wie unser Board hält, um schließlich Brett gegen Taucherbrille zu tauschen und die Unterwasserwelt entlang des Great Barrier Reefs zu erkunden.

Vor ein paar Tagen haben wir ein Pärchen aus Leverkusen hier kennengelernt und verbringen die Zeit meistens zusammen. Wir haben sogar herausgefunden, dass sich aus zwei Campervans und einer Plastikplane schon fast eine richtige Zweiraumwohnung errichten lässt!:-) Naja, zumindest fühlen wir uns wirklich heimisch in unserem „Beast“!



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