Von den Galápagos Inseln nach Vilcabamba…

22 07 2011

San Cristobal

Bereits während der zweistündigen Speedbootfahrt, die uns schließlich nach San Cristobal brachte, sahen wir Delphine direkt neben uns aus dem Wasser springen. Ob diese nun wirklich zufällig aufgetaucht sind, oder von den aufgestoßenen Frühstücksresten der Reisenden angezogen wurden, bleibt wohl für immer ein Rätsel!? 😉

Später auf der Insel, stellten wir fest, dass die günstigen Backpackerunterkünfte für diese Nacht allesamt ausgebucht waren, da am Abend ein Konzert stattfinden würde, welches sich anscheinend niemand entgehen lassen wollte. Nach einiger Zeit des sinnlosen Suchens eines Schlafplatzes, fragten wir einfach irgendjemanden auf der Straße nach einer Unterkunft und wie es der Zufall so will, zückte er sofort einen Schlüssel und bat uns an bei seiner Familie zu wohnen. Es stellte sich heraus, dass sie normalerweise Studenten beherbergen, die dort an der Uni Meeresbiologie studieren. Uns kam das alles sehr gelegen und wir genossen die Gastfreundlichkeit von Carlos und Christi in vollen Zügen. Zumal ein kleines Missverständnis bei unserer Vorstellung dazu führte, dass Christi Gesine auf Anhieb wie eine Tochter behandelte. Christi verstand nämlich auch nach mehrmaliger Wiederholung von Gesine’s Namen immer nur „Christina“ und konnte es gar nicht fassen, dass eine Namesvetterin nun bei ihr wohnte. Also beließen wir es einfach dabei und sogar ich ging schließlich dazu über Christi statt Gesine zu sagen! 🙂

Die Insel selbst war natürlich auch wieder atemberaubend. So viele Seelöwen, wie wir hier an den Stränden, auf den Straßen und den Bänken, die eigentlich für die Touristen aufgestellt wurden, beobachteten, werden wir wohl in unserem ganzen Leben zusammen nicht mehr zu Gesicht bekommen…es sei denn wir kehren noch mal zurück hierher. Warum auch nicht!? Deswegen ist San Cristobal auch unter dem Namen „Capital of Paradise“ bekannt! Eine ganz treffende Bezeichnung, wie ich finde!

Die letzten Tage auf Galapagos verbrachten wir dann noch auf Isabella, der größten Insel des Archipels. Diese Angabe bezieht sich aber lediglich auf die vorhandene Landmasse. Die Siedlung (Stadt möchte ich es nicht nennen), die aus einer Ansammlung von Unterkünften und Restaurants besteht, wird von kleinen Straßen aus Sand durchzogen. Viel Unterhaltungsprogramm gab es dort selbstverständlich nicht, aber das war bei dieser abermals sehr besonderen Umgebung auch gar nicht notwendig. Auf Fahrrädern erkundeten wir die Insel und konnten erneut verschiedene Riesenschildkröten sichten. Auch Flamingos und viele Tiere, die wir zuvor in ähnlicher Form auf anderen Inseln gesehen haben, bestaunten wir dort erneut. Besonders auffällig waren die Iguanas, die zu bestimmten Tageszeiten gesamte Außenwände unseres Hostels bedeckten. Leider hätten zusätzliche Tauchausflüge auf den Galapagos Inseln unser Budget gesprengt und somit mussten wir ohne Hammerhaie gesehen zu haben zurück aufs Festland fliegen. 🙁 Naja, ganz sooooo schlimm war es nun auch nicht!

Montañita

Immer noch im Tierbeobachtungs-Fieber entschlossen wir uns an die Küste Ecuadors zu fahren um die weltgrößten Wale dabei zu beobachten, wie sie auf ihrer langen Reise von den polaren Gewässern der Erde langsam an Ecuador vorbeiziehen. Obwohl eigentlich Puerto Lopez der Ausgangspunkt für eine solche „Whalewatching-Tour“ ist, empfahlen uns andere Reisende, dass wir uns besser im nahegelegenen Montañita einquartieren sollten, da diese Stadt mehr zu bieten hätte…

Neben der eintägigen Whalewatching-Tour, welche wirklich wahnsinnig aufregend war, da man den riesigen Wesen doch sehr nahe kam, ging es den Rest der Zeit in Montañita hauptsächlich darum einfach zu feiern! Es schien fast so, als ob in diesem kleinen Städtchen, welches einen der besten Surfstrände in Ecuador zu bieten hat, die Party einfach niemals aufhörte. Es blieb einem gar nichts anderes übrig als jede Nacht bis in den morgen unterwegs zu sein, da die Bässe aus dem umliegenden Bars und Clubs einen sowieso nicht hätten einschlafen lassen.

Die ganz eigene Atmosphäre dieses Ortes war schon sehr interessant. Die Hippies prägten das Bild auf den Straßen während es hell war. Musikanten und Jongleure versuchten ununterbrochen ihre Kunst zu perfektionieren und unterhielten auf diese Weise ständig unzählige Touristen. Es war kaum möglich durch die Gassen zu schlendern, ohne an einem der Souvenirstände stehenzubleiben und einen Ring oder ein Armband (oder vielleicht beides, Gesine!?) zu kaufen, da das Angebot wirklich speziell und gut war!  Nachts ging es dann weiter mit dem Abendessen an einem Straßenstand oder Restaurant…meistens war das auch der Zeitpunkt für ein kleines Bier und von da an ging es dann immer weiter von Bar zu Club, bis es schließlich hell wurde und die Musik so langsam nachließ in den Ohren zu dröhnen. Der morgen war mit Abstand die ruhigste Zeit des Tages in Montañita und so nutzen wir vor allem diese drei Stunden zwischen 6 und 9 Uhr, um richtig zu schlafen, bevor ab punkt 9 Uhr  bereits wieder die Musik von der Straße zu hören war!

Länger als eine Woche hielten wir es dort nicht aus…eigentlich wollten wir auch schon früher abreisen, waren aber dann am Abreisetag viel zu müde, um in irgendeinen Bus einzusteigen und sind schließlich abends wieder feiern gegangen. Ein Teufelskreis, sage ich euch! Trotzdem, wir haben es mittlerweile geschafft uns von Montañita loszureißen… 😉

Vilcabamba

Mittlerweile haben sich die Wege von Rosie, der Engländerin und uns wieder getrennt. Es war eine tolle Zeit mit dir Rosie! Sie war es auch, die uns Vilcabamba, im Süden Ecuadors als Destination empfohlen hatte. Wir machten uns also wieder auf in die Berge, um an den Ort zu gelangen, an dem angeblich prozentual weltweit die meisten hundertjährigen Menschen leben. Ein Grund für diese doch außergewöhnliche Tatsache scheint das lokale Wasser zu sein, da dieses als besonders mineralhaltig und gesund gilt und aufgrund dessen die Einheimischen fit und vital hält.

Nach Vilcabamba sind wir mit Justine aus Südafrika und Nicole aus Deutschland gereist. Die beiden hatten wir in Montañita wieder getroffen, nachdem wir uns bereits in Quito bzw. auf den Galapagos Inseln kennengelernt hatten.

Das Dorf bietet eine traumhafte Umgebung zum „hiken“ und wandern, jedoch sind die Anstiege teilweise ganz schön steil und so bevorzugten wir zunächst die Einheimische Variante die Umgebung zu erkunden, nämlich auf dem Rücken eines Pferdes. Wir hatten wirklich keinerlei Erfahrung im Umgang mit diesen Tieren, aber nachdem wir das erste Mal so richtig galoppiert sind, waren wir süchtig! Nachdem wir vier Stunden lang riesigen Spaß gehabt haben und nebenbei noch die tollsten Ausblicke über Vilcabamba genossen, konnte ich meine doch sehr ausgeprägte (…wie ich feststellen musste) Pferdealergie nicht mehr unterdrücken. Das Tränen der Augen bzw. das ständige Niesen waren noch vollkommen in Ordnung. Erst als sich das Gefühl einstellte eventuell nicht mehr genügend Luft zu bekommen, dachte ich, dass es wohl besser wäre mich von den Pferden zu entfernen… 🙂 Allerdings waren wir zu diesem Zeitpunkt schon fast wieder zurück im Dorf und so gab es weiter keine Schwierigkeiten.

Heute sind auch Justine und Nicole weitergereist. Wir haben uns dazu entschlossen noch etwas in Vilcabamba zu bleiben, da wir die Idylle und Ruhe hier wirklich gebrauchen können. (Montañita lässt grüßen! 🙂 ) Wir werden uns in den verbleibenden Wochen langsam vom Süden des Landes über den Dschungel und zahlreiche Vulkane nach Quito begeben…Wahnsinn in knapp sechs Wochen kommen wir schon nach Hause…O Gott, ich muss aufhören zu schreiben und die Zeit hier genießen! 🙂 Also, bis bald!



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